Quantcast
Channel: news.private-krankenversicherung.de » News
Viewing all articles
Browse latest Browse all 72

Duftstoffallergie und Co. – die Hürden des alltäglichen Lebens

0
0

(Bild) gerötete, juckende Haut - Zeichen für KontaktallergienEgal ob Lippenstift, Pflegecremes, Designerschuhe oder gar Handys – in nahezu allen Produkten des täglichen Gebrauchs lauern Allergieauslöser, die Allergikern das Leben alles andere als leicht machen. Etwa 16 Millionen Deutsche leiden an einer Kontaktallergie, ausgelöst durch Duftstoffe, Konservierungsstoffe oder Metallverbindungen. Dabei sind diese Substanzen nicht selten essenzielle Inhaltsstoffe alltäglicher Gebrauchsartikel.

Allergene sind überall

Generell könnten alle Stoffe bei einer direkten Hautberührung Kontaktallergien hervorrufen, so die Allergologin von der Universität Erlangen Vera Mahler. Diese Tatsache erschwert zuweilen die Suche nach der tatsächlichen Ursache der Allergie. Hinzu kommt, dass die typischen Symptome einer Kontaktallergie – wie gerötete und juckende Stellen – oft erst ein bis drei Tage nach der Berührung mit dem allergieauslösenden Stoff auftreten. So wurde der Pullover schon längst gewaschen, die neue Halskette abgelegt oder das neue erworbene Parfüm vergessen, bevor die Allergie überhaupt sichtbar oder fühlbar wird.
Etwa 20 Prozent der Deutschen haben eine durch den Kontakt mit einem reizenden Stoff verursachte Allergie, welche sie gut im Griff haben, solange sie die Auslöser weitestgehend meiden. Jedoch seien ebendiese Allergene auch in zahlreichen Alltagsgegenständen enthalten, ohne dass die betroffenen Allergiker es erwarteten, erklärt Mahler. Dies sei der Grund dafür, dass circa sieben Prozent der Bundesbürger stetig mit Ekzemen zu kämpfen hätten.
Die Expertin empfiehlt daher, umgehend einen Arzt aufzusuchen, sobald sich juckende und gerötete Hautpartien nicht nach einigen Tagen wieder normalisieren. Der Dermatologe stellt dann mit Hilfe des Epikutantests fest, welcher Stoff beim Patienten eine allergische Reaktion hervorruft. Wurde die Ursache gefunden, habe der Allergiker langfristig lediglich die Option, das Allergen zu meiden, da eine Kontaktallergie ein Leben lang bestehen bliebe, so die Allergologin.

Die meisten Allergien durch Nickel

Spitzenreiter der allergieauslösenden Stoffe ist seit geraumer Zeit das Übergangsmetall Nickel. Dieses war früher insbesondere in Strumpfhaltern oder Stricknadeln enthalten, in den 70er Jahren kamen der Jeansknopf sowie der Modeschmuck dazu. Noch heute steckt das Metall in Münzen, Schlüsseln oder Schmuck, sodass es tatsächlich eine Herausforderung ist, mit Nickel nicht in Kontakt zu kommen.
In den 1990er Jahren legte eine europaweite Vorschrift fest, dass die Freisetzung des Metalls aus Gegenständen bei längerem Hautkontakt zu begrenzen ist. Aufgrund der Tatsache jedoch, dass zahlreiche Produkte aus Drittländern importiert werden, hat sich an der Situation bisweilen kaum etwas geändert. Recht fragwürdig scheint hierbei auch, dass die EU-Verordnung nicht für Kinderspielzeug gilt. Mahler weist darauf hin, dass Kinderhaut ebenso empfänglich für Allergien seien, wie die von Erwachsenen. Weiterhin merkt sie an: „Wegen ungenügender Gesetze werden schon Kleinkinder zu Allergikern“.

Duftstoffe und Konservierungsmittel

Duftstoffe belegen den zweiten Platz der Allergen-Hitliste. Duftstoffallergien werden immer häufiger, da die Industrie in immer mehr Artikeln Duftstoffe verwendet. Die Allergologin Mahler rät deshalb, Kosmetika mit Duftstoffen oder anderen reizenden Inhaltsstoffen zu vermeiden, vor allem wenn die Haut bereits überempfindlich ist.
Doch nicht nur die Duftstoffe bereiten den Allergologen Kopfzerbrechen, sondern auch Konservierungsstoffe. Aktuell sei das Konservierungsmittel Methylisothiazolinon in Deutschland ein erhebliches Problem, erklärt der Allergologe Axel Schnuch. Dieses habe geradezu eine Epidemie an Allergien losgetreten, nachdem es das über eine lange Zeit übliche Konservierungsmittel Paraben abgelöst hatte. Paraben wurde abgesetzt, da eine britische Studie dieses mit dem Auftreten von Brusttumoren in Zusammenhang brachte. Obwohl mittlerweile Schwächen in der britischen Untersuchung aufgezeigt werden konnten, scheuten sich Firmen davor, es einzusetzen, da dies in der Bevölkerung nicht auf Akzeptanz stoße, so Schuch, der Paraben für den Konservierungsstoff erster Wahl hält. Doch Produkte völlig ohne Konservierungsstoffe seien unmöglich eine gute Alternative, räumt der Experte ein: “Da cremt man sich schnell einen Bakteriencocktail auf die Haut“.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 72

Latest Images





Latest Images